Es geht weiter Richtung Stockholm

Am Wochenende wollen wir in Stockholm sein, denn am Montagmorgen werden wir mit Freunden, die wir dort aufnehmen die Heimreise antreten und wieder Richtung Süden segeln. Bei unserer Schwedenreise im letzten Jahr haben wir eine Bucht, Napoleonsviken, kennengelernt. Diese Bucht liegt ca. fünf Meilen vor dem Hafen Saltsjøbaden der am Stadtrand von Stockholm liegt. Hier ist es so schön, dass wir auch dieses Mal dort ankern wollen. Es sind ca. 37 Seemeilen und leider ist der Wind schwach und kommt zudem von vorn. Wir richten uns auf eine lange Fahrt unter Maschine ein und versuchen dennoch immer wieder zu segeln. Der widrige Wind ist das Eine, die Regenschauer die auf uns niedergehen das Andere. Den ganzen Nachmittag ziehen ausgedehnte Starkregengebiete über uns hinweg. Trotz sehr schöner, einzigartiger Landschaft, war der Tag insgesamt wenig erfreulich. Entweder wir hatten den Wind von vorne, er war gar nicht da oder drehte, kaum dass die Segel gesetzt waren, zu unseren Ungunsten. Wenn uns nicht der Wind ärgerte, goß es in Strömen. Bis jetzt, mit Ausnahme des Sturmtiefs bei Bornholm, war es der erste Tag der richtig ungemütlich war. Drücken wir mal die Daumen, dass das auch einer der wenigen Tage war …

Logge: 754 NM

Ferien auf Saltkrokan …

Eigentlich wollten wir doch den Drehort der Fernsehserie „Ferien auf Saltkrokan“ besuchen. Aber bereits am Abend und bei einem kleinen Spaziergang, kam uns der Gedanke, dass irgendetwas nicht stimmt. Wir haben noch einmal ins Internet geschaut und ja, wir waren am falschen Ort. Auf Søderøra wurden zwar auch Szenen der Serie gedreht, aber die Handlung spielte im Wesentlichen auf der benachbarten Insel Norrøra. Am nächsten Morgen verließen wir Søderøra und segelten zwei Meilen weiter nördlich zu der Nachbarinsel. Das war dann auch der Ort, den wir gesucht haben. Wir haben einige Orte aus den Filmen gefunden, waren aber dennoch sehr erstaunt, dass wir so gut wie niemanden auf der Insel angetroffen haben. Lediglich ein paar deutsche und englische Touristen, einen älteren Herren und einen Jogger. Es gibt auf der Insel keine Gaststätte, kein Café, keinen Laden. Nichts außer Sommerhäuser. Das tut der Schönheit dieses Ortes aber keinen Abbruch und ist vielleicht auch gut so.

Wir haben einen wunderschönen Tag genießen können. Das Wetter war wunderschön und es war endlich einmal wieder angenehm warm.

Ankunft in Schweden

Nach dem erfolgreichen Angelabenteuer am Abendim Hafen von Søderhamn, haben wir gut geschlafen und waren am Morgen bereits früh wach. Wir mussten die Auslieferung der Brötchen abwarten, um frühstücken zu können. Die Zeit bis dahin habe ich genutzt und die Barsche ausgenommen und filetiert. Nach dem Frühstück ging es dann auch los. Von Rødhamn auf den Ålands sollte es in den nördlichen Teil des Stockholmer Schärengarten gehen. Der Wind sollte aus Südwest bis West wehen und erst am Abend weiter auf Nordwest. Außerdem war der Wind nur mäßig bis schwach vorhergesagt und sollte ab dem frühen Nachmittag sogar noch schwächer werden. Wir wollten über Norrtälje in den Schärengarten segeln, aber wir konnten den Kurs zu der Einfahrt in die Schären nicht halten. Was zunächst ärgerlich erschien, wurde aber dann zu unserem Glück. Wir haben nicht zur geplanten Einfahrt gektreuzt oder gar motort, sondern haben uns mit Hilfe der Autoroutefunktion unseres neuen Plotters den direkten Weg zu unserem Ziel durch die Schären gelegt. Das passte zwar zunächst mit dem Wind auch nicht, aber später drehte der Wind dann doch so, dass wir bis zu unserem Ziel sesgeln konnten. Es war ein traumhafter Abend unter Segeln! Kurz vor Sonnenuntergang liefen wir in den Hafen von Søderøra ein und wir wurden dort von Mücken überfallen. Nachdem wir uns verbarrikadiert hatten, gab es endlich Barsch und Barschfilet satt.

Abschied von den Ålands – Rødhamn

Logge: 676 NM

Die ersten drei Wochen unserer Sommerreise 2023 sind schon rum – kaum zu glauben …
Wir arbeiten uns an das nächste Etappenziel Stockholm heran. Am Montag, den 21.08. ging es bei überwiegend gutem Wetter vom kleinen Hafen Sandvik auf der Insel Körka nach Rødhamn. Am Morgen bildete sich in den Schären Nebel der sich aber schon nach kurzer Zeit wieder auflöste, aber der Wind aus West zwang uns immer wieder einige Meilen zu motoren. Rødhamn ist ein Naturhafen, gelegen an einer alten Handlsroute zwischen Finnland und Schweden. Hier haben wir am Abend ausgiebig erleben dürfen warum der finnische Namen der Ålands Ahvenanmaa, Barschland, lautet. Wir haben ohne Mühe 16 Barsche geangelt. Der Hafen wird von der Åland Segelgemeinschaft, ASS, liebevoll betrieben. Es gibt ein kleines, aber feines Hafencafé und zwei Museumsgebäude. Ein Lotsenstation und das Betriebsgebäude eines Funkfeuers. Morgens werden die bestellten Brötchen auf das Boot gelegt und auf der Brötchentüte ist der aktuelle Wetterbericht. Rødhamn ist der letzte Hafen den wir auf den Ålandinseln besuchen wollen. Von hier aus geht es weiter in den nördlichen Stockholmer Schärengarten. Zunächst sind die beiden Inseln Søderøra und Norrøra unser Ziel. Hier wurde 1963 die Serie „Ferien auf Saltkrokan“, geschrieben von Astrid Lindgren gedreht. Der Wind kommt aus West und wird im Laufe des Dienstags schwächer. Nicht unbedingt von Vorteil für uns, aber nicht zu ändern.

Ålandinseln – sehr viel Ruhe und einsame Natur …

Mariehamn hat uns sehr gefallen und wir haben uns entschlossen zwei Nächte dort zu bleiben. Wir haben im Westhafen, also am westlichen Ufer der Stadt Mariehamn gelegen. Das hatte den Vorteil, dass wir dort die Abende und den Sonnenuntergang besonders genießen konnten und zudem lag das Seefahrtsmuseum mit der Viermastbark „Pommern“ direkt an unserer Seite. Der Besuch des Museums war nicht nur ein Highlight, sondern ist auch ein Muss für jeden Segler und an der Seefahrt interessiertem Menschen. Mariehamn selber war sehr beschaulich und ein Ort an dem wir dringende Erledigungen wie den Kauf der relevaten Gastlandflagge (Ålands) und der erforderlichen Seekarten erledigen konnten …

Aber auch das Wetter war spätsommerlich schön, so dass wir im Café am Osthafen sitzen und die Stadt genießen konnten. Das schöne Wetter war dann aber auch der Grund warum wir bereits am Donnerstagmittag die Hauptstadt Mariehamn wieder verlassen und Kurs Richtung Südost genommen haben. Wir wollten die besondere Schärenlandschaft der Ålandinseln bei guten Bedingungen erleben und so war es dann auch. Tatsächlich waren schon etwas mehr Boote als in den vergangenen Tagen unterwegs, aber dennoch wurden wir das Gefühl, nach der Saison unterwegs zu sein, nicht los. Am Abend waren wir in Degerby auf Degerö mit einer an einer Hand abzählbaren Anzahl von Booten in einer bereits stillgelegten Marina. Kein Strom, kein Wasser, kein Licht, aber auch keine Hafengebühr …

Von Degerby ging es am nächsten Tag weiter in den Nordosten des Archipels. Die kleine Insel Bärö war unser nächstes Ziel. Die 20 Meilen, meistens unter Segeln, waren ein erholsames Erlebnis. Uns wurde ein kleiner Hafen, Glada Laxen, empfohlen. Hier ist ein bescheidenes, aber dennoch sehr exquisites Restaurant mit sehr freundlichen Menschen und für die 40 Euro Hafengebühr ist wirklich alles inklusive. Liegeplatz, Strom, Wasser, Sauna, Duschen, Waschmaschine und Trockner. Auf der Insel gibt es einen Aussichtsturm und einen Rundweg um die Insel. Das war’s, dennoch kommen über das Wochenende einige Boote zu Besuch und wir genießen die Tage in dieser Inselidylle.

Vom mittelalterlichen Spektakel in die Ruhe des Nordens …

Nach der etwas längeren Passage von Bornholm nach Visby auf Gotland waren die Tage in Visby erholsam. In Visby fanden an diesem Wochenende die Mittelaltertage statt und im ganzen Ort war mittelalterliches Treiben zu spüren. Die Kulisse macht es dieser Stadt aber auch wirklich einfach. An kaum einem anderen Ort im Ostseeraum sind soviel spätmittelalterliche Gebäude und Denkmäler aus der Hansezeit vorhanden.

Am Sonntag ging es dann weiter Richtung Norden. Der Fårösund wurde als nächstes Ziel festgelegt. Fårö ist eine kleine Insel im Norden Gotlands. Der Sund zwischen den Inseln ist nur wenige hundert Meter breit. In Fårösund selber merkte man bereits, dass die Saison zu Ende geht. Auf dem Weg dorthin sind wir nur sehr wenig anderen Booten begegnet und in Fårösund war es ruhiger als in Visby oder in deutschen Häfen zu dieser Zeit. Das Wetter war traumhaft und der Wind hat uns die mehr als 35 Meilen sehr komfortabel zu unserem Ziel gebracht.

Am Montag war wieder eine längere Etappe geplant. Es sollte von Gotland zu der Hauptstadt der Ålandinseln, Mariehamn gehen. Mehr als 130 Meilen. Das Wetter war wieder wunderschön. Kaum bis gar keine Wolken, sonnig und warm. Allein der Wind fehlte und so ging es sehr schleppend voran. In den ersten 15 Stunden waren wir selten schneller als zwei Knoten. Zweimal haben wir die Maschine laufen lassen und sind einge Seemeilen motort. Ab der zweiten Nachthälfte besserte sich die Situation und wir waren immer schneller als drei Knoten. Ab Dienstagmorgen dann, waren wir bereits bei über fünf Knoten und Mariehamn konnten wir gegen halb sechs am Dienstag mit fast neun Knoten anlaufen. Somit waren wir ca. 32 Stunden unterwegs und konnten in den letzten acht Stunden enorm viel Zeit wieder reinholen. Wir sind auf dieser Etappe zwei weiteren Yachten begegnet. Auch in Mariehamn hatten wir das Gefühl an einem schönen Herbsttag zu Ende der Saison zu segeln …

Die Viermastbark Pommern in Mariehamn

Weiter geht’s …

Nachdem wir vier Tage auf Bornholm festgesessen haben ging es am Donnerstagmorgen endlich weiter …
Von Sonntag bis Donnerstag lagen wir bei Starkwind aus West mit Böen über 40 kt und unglaublich viel Regen im Hafen von Nexø fest. Wir konnten zwar einiges auf der Insel Bornholm unternehmen, waren aber dann doch froh, dass es am Donnerstagmorgen endlich weitergehen konnte. Es ging zunächst mit flotter Fahrt auf raumen Kursen mit bis zu 9,7 kt Fahrt durchs Wasser Richtung Nordost. Nach 34 Stunden, davon leider sechs unter Maschine, konnten wir am Freitagabend in Visby auf Gotland festmachen. Hier finden gerade die mittelalterlichen Festtage statt und in der Stadt ist richtig was los und zu aller Freude ist das Wetter wieder, zumindest im Ansatz, sommerlich !!!

Beginn der Sommerreise 2023

Am 31. Juli war es endlich soweit. Nach allerlei Hektik und vielen Dingen die noch zu erledigen waren, konnten wir am Mittag die Leinen in unserem Heimathafen Parow losschmeißen und unsere Sommerreise in der Ostsee beginnen. Nachdem wir am Vorabend mit großen Teilen der Familie die Störtebecker-Festspiele in Ralswiek besucht haben und bereits dort schon kräftig nass wurden, waren wir mental auf unangenehme Rahmenbedingungen unseres Starts eingestellt. Düstere, mächtige Gewitterwolken waren an diesem ersten Tag unsere Begleiter, aber wir sind nicht ernstlich nass geworden. Zwischen Schaprode und Hiddensee strich zwar eine Böenwalze mit moderaten Winden über uns, aber außer einigen wenigen Regentropfen blieben wir von dem Unwetter verschont. Der Wind an diesem ersten Tag war perfekt und wir konnten mit halben und raumen Winden unser erstes Ziel Glowe am Abend (mit immerhin 8 kt im Durchschnitt !!!! ) erreichen.

Auch der zweite Tag lief wunderbar. Das Wetter und auch der Wind spielten mit und bereits neun Stunden später waren wir im Yachthafen Rønne. Ca. zweineinhalb Stunden später liefen auch unsere Freunde mit der SY Luna dort ein. Bereits am nächsten Tag ging es nach Gudhejm und am Freitag zu den Erbseninseln auf denen wir einen wunderschönen sonnigen Tag verbringen konnten. Am Samstag mussten wir bei schwachen bis mäßigen Winden nach Rønne zurück, denn am Sonntagmorgen mussten uns unsere beiden Mitsegler Katrin und Jan leider verlassen und mit der Fähre zurück nach Deutschland fahren. Wir nutzten die Gunst der frühen Stunde und segelten bei moderaten Bedingungen, aber bereits mit sehr unangenehmen Regen am Sonntagvormittag nach Nexø. Wir wollten damit auf die Ostseite in den Schutz der Insel kommen, denn für die folgenden Tage waren mehrere Sturmtiefs mit Starkwind, Sturm und Orkanböen aus W-NW im Anmarsch. Das erste sollte sich bereits in der Nacht zu Dienstag über der südlichen Ostsee austoben.

… und so ist es auch. Seit Montagabend streichen heftige Böen, zunächst aus Nord jetzt aus West über uns hinweg. Zum Teil haben wir 9 Beaufort und das Boot legt sich im Hafen derart auf die Seite, dass das Waschbecken, achtern voll Wasser steht und die Tassen vom Tisch fallen.

Hier im Hafen Nexø liegt auch ein ehemaliger Kollege und Lehrgangskamerad mit seiner Frau und einer Najad, ähnlich unserer. Das ist sehr angenehm. Wir waren gestern Abend gemeinsam essen und werden am Nachmittag einen kleinen Ausflug in die Stadt machen.

Segeln ab Korfu

Vom 15. – 22. Juli konnte ich endlich mal wieder einen Windbeutel-Törn skippern. Windbeutel-Reisen suchte kurzfristig Skipper für verschiedene Törns im Mittelmeer. Ein Törn passte perfekt in meine Planung, so dass ich zusagen konnte. Mit einer Jeanneau Sun Loft 47 ging es gegen den Uhrzeigersinn einmal um die Insel Korfu. Die Route führte über die Inseln Errikousa, Othonoi, der Westküste Korfus nach Paxos. Über Antipaxos, Sivota und dem griechischen Festland bei Phtelias ging es zurück zur Marina Gouvia.
Gesamtstrecke: 175 SM, unter Segeln: 121 SM, unter Maschine: 54 SM, eine Nachtfahrt.

Es war ein entspannter Törn mit netten Mitseglern und schönen Erlebnissen. Allerdings war es mit 37-38° C. außerordentlich warm und insgesamt recht schwachwindig. Wir haben jede Nacht ankern und sehr viel baden können.

Kurze Sommertörns

Nach dem gelungenen Saisonauftakt zu Pfingsten haben wir vom 15.-21. Juni eine Reise nach Stettin unternommen. In Swinemünde haben wir uns mit Monika und Klaus von der SY LUNA getroffen und sind in die vorpommersche Hauptstadt Stettin gesegelt. Leider war uns das herrliche Sommerwetter der vorhergehenden Tage nicht mehr gewogen, aber es war dennoch eine schöne Reise. Am Ende waren es immerhin 215 Seemeilen und die meisten davon sind wir auch tatsächlich gesegelt.

Am ersten Juliwochenende sind wir dann das erste Mal in diesem Jahr nach Hiddensee gesegelt. Nachdem wir von Freitag auf Samstag vor der Stadt geankert haben, ging es am Samsatgmorgen bereits um halb acht Richtung Norden. An diesem Wochenende fand das Sundschwimmen statt und wir wollten die Strecke gerne vor dem Start der Schwimmer passieren. Das hatte zur Folge, dass wir bereits um kurz nach elf in Kloster festmachen konnten. Das Wochenende auf Hiddensee war herbstlich. Der starke Wind mit über 30 Knoten am Sonntag hat uns noch eine Nacht länger auf Hiddensee gehalten und wir sind erst am Montagvormittag wieder nach Hause gesegelt. Hiddensee selber war wie immer sehr schön, aber über die Gastronomie kann man sich tatsächlich nur wundern. In kaum einer Gaststätte ist Kartenzahlung möglich und ein Currywürstchen für 15,80 EUR war dann die Krone des kulinarischen Angebots. Hoffentlich fallen die Gastwirte weich nach dem derzeitigen Höhenflug …